Net-Raver


Patrick in LOOP 4/95:

Der Weg ins Web

"World Wide Web und Internet ist schön und gut, aber wie bekomme ich Zugang zu diesen Diensten?" haben sich viele Leser nach den letzten Artikeln unserer Internet-Serie beschwert. Deshalb haben wir hier noch einmal das Wichtigste für den Schnellen Einstieg in die Technologie der Zukunft zusammengetragen.
Ein Computer und ein Modem sind die erste Voraussetzung. Das Modem sollte mindestens 14.400 bps haben, daß heißt es überträgt die Daten mit einer recht hohen Geschwindigkeit. 200 Mark kostet die kleine Kiste, die man ziwschen Computer und Telefonbuchse steckt.
Anschließend braucht man einen sogenannten Serviceprovider, der einem den Zugang zum Internet ermöglicht. Für Privatleute gibt es verbilligte Tarife von Vereinen, die den Zugang kostenlos anbieten. Diese Vereine sind zumeist im Individual Network e. V. (Tel.: 0441/9808555) oder im Sub-Netz e.V. (Tel.: 0721/9661521) zusammengeschlossen. Ein solcher Verein ist beispielsweise muc.de e.V.. Er verlangt für die Versendung von Nachrichten (E-Mail) 20 Mark pro Monat, für das Lesen von News ("Bretter") fallen insgesamt 30 Mark an und wenn man auch den Zugang zum World Wide Web will, zahlt man 55 Mark. Die nötige Software ist meist Freeware (kostenlos) oder Shareware, daß heißt man bekommt das Programm kostenlos, muß aber nach einem Monat dem Autoren einen geringen Betrag überweisen. Die Serviceprovider bieten meistens die Programme kostenlos für Mac, DOS, Windows oder Unix an. Mac User müssen vor dem Zugang zum WWW noch das Programm Mac TCP (ca. 60 Mark bei Mac-Händlern oder als Buchbeilage) kaufen.
Eine andere Möglichkeit des Zugangs zum Internet bietet die Telekom ab Sommer mit ihrem Anbieter BTX. BTX war lange Zeit beliebt wegen der Möglichkeit der Bankkontoführung (Kontoabfragen und Überweisungen von zu Hause), ab Sommer wird man über BTX aber auch Zugriff auf das "Web" haben. Kosten: 8 Mark im Monat, 6 Pf pro Sekunde tagsüber, 2 Pf abends plus Ortsgesprächsgebühren. Die Internetdienste werden wohl nach Zeit berechnet werden. Ab Sommer soll auch jeder BTX-Teilnehmer eine E-Mail Adresse haben.
Man sollte sich aber beeilen mit einem Zugang, denn bei machen Anbietern gibt es schon Engpässe bei der Bereitstellung der Zugangsnummern - Experten vermuten, daß sich in Deutschland die Zahl der Internet-Teilnehmer verdoppeln wird!

Patrick Gruban, 95/04/02